Was ist Legasthenie?
Legasthenie, auch als Lese-Rechtschreib-Störung bekannt, ist eine spezielle Lernschwierigkeit, die sich auf die Fähigkeit auswirkt, zu lesen und zu schreiben. Sie hat nichts mit der allgemeinen Intelligenz zu tun. Menschen mit Legasthenie sind oft genauso intelligent wie andere, haben aber Schwierigkeiten, Wörter korrekt zu erkennen, zu lesen und zu schreiben.
Diese Schwierigkeiten stehen nicht im Zusammenhang mit mangelnder Bildung oder unzureichender Lerngelegenheit.
Hier sind einige häufige Symptome und Probleme, die mit Legasthenie verbunden sind:
1. Leseschwierigkeiten: Probleme beim flüssigen Lesen oder langsames Lesetempo. Schwierigkeiten können auch beim Verstehen des Gelesenen auftreten.
2. Rechtschreibprobleme: Häufige Rechtschreibfehler, Schwierigkeiten beim Erinnern und Anwenden von Rechtschreibregeln.
3. Probleme beim Erkennen von Buchstaben und Wörtern: Verwechslung von Buchstaben oder Worten, die ähnlich aussehen, wie "b" und "d" oder "Weg" und "Gew".
4. Schwierigkeiten bei der Buchstaben-Laut-Zuordnung: Probleme, Buchstaben mit ihren entsprechenden Lauten zu verbinden, was für das Lesen und Schreiben grundlegend ist.
5. Probleme beim Verstehen und Merken von Anweisungen: Schwierigkeiten, mündliche Anweisungen zu verstehen oder zu behalten, besonders wenn sie komplex sind.
6. Schwierigkeiten bei der Organisation und Strukturierung von Texten: Probleme beim Verfassen von Texten, einschließlich des Aufbaus und der Strukturierung von Sätzen und Absätzen.
7. Geringes Selbstwertgefühl und Frustration: Aufgrund der ständigen Herausforderungen beim Lesen und Schreiben können Betroffene oft Frustration und ein geringes Selbstwertgefühl erleben.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome von Legasthenie von Person zu Person variieren können. Einige haben nur leichte Schwierigkeiten, während andere in vielen Bereichen des Lesens und Schreibens erhebliche Probleme haben können. Legasthenie ist eine anerkannte Lernbehinderung, und mit geeigneter Förderung und Unterstützung können Betroffene lernen, effektiver mit ihren Herausforderungen umzugehen und erfolgreiche Strategien zum Lesen und Schreiben entwickeln.
Unterschied Legasthenie und LRS
Legasthenie und Leserechtschreibschwäche (LRS) sind beides Probleme, die mit dem Lesen und Schreiben zu tun haben, aber es gibt kleine Unterschiede:
1. Legasthenie:
- Legasthenie ist oft etwas, das in der Familie liegt und mit der Art und Weise zu tun hat, wie das Gehirn arbeitet.
- Es ist nicht nur ein Problem mit dem Lesen und Schreiben, sondern kann auch andere Dinge wie das Erkennen von Wörtern oder das Verstehen von Sprache betreffen.
- Es ist meistens etwas, mit dem man geboren wird und das man sein ganzes Leben lang hat.
2. Leserechtschreibschwäche (LRS):
- LRS bedeutet, dass jemand Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben hat, aber das muss nicht unbedingt etwas mit dem Gehirn zu tun haben.
- Es kann auch sein, dass jemand nicht gut lesen und schreiben kann, weil er zum Beispiel nicht gut in der Schule gefördert wurde.
- Im Gegensatz zur Legasthenie kann sich die LRS mit der Zeit und mit Übung verbessern.
Kurz gesagt: Legasthenie ist oft eine tiefere, angeborene Schwierigkeit mit Lesen und Schreiben, während LRS mehr mit Lernumständen und Übung zu tun haben kann. Beide Begriffe werden aber manchmal gleich verwendet.
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